02.03.2012

Navimagfähre, 02. - 05.03.

Mit einer für Fährschiffe vermutlich chronischen Verspätung von über vier Stunden sind wir dann endlich in See gestochen. Zuvor haben wir uns in der Hafenstadt Puerto Natales noch mit konkurrenzlos billigen, selbstgestrickten Wollmützen eingedeckt, um dem wechselhaften patagonischen Wetter trotzen zu können, und sind über den Fischmarkt geschlendert, um verschiedenste Meeresleckereien in verschiedensten Stadien der Weiterverarbeitung bewundern zu können, bis hin zu einem feinen Knoblauchlachs auf unserm Teller. Nachdem man die Passagiere verladen hatte, wurde nach einem scheinbar ausgefeilten Try-and-error-system die eigentliche Fracht verladen und es blieb noch ausreichend Zeit andere Reisende zu beschnuppern, kennenzulernen und diverse soziale Grüppchen auf dem Oberdeck zu bilden. Da wir uns bewusst für die Holzklasse entschieden haben, teilten wir uns die Kajüte mit 42 anderen Expeditionsteilnehmern, was aber wirklich kein Problem war und eigentlich ziemlich gemütlich. Einziges Manko war die relativ große Nähe zu den gemeinschaftlich genutzten Toiletten, aber auch daran hat sich unsere olfaktorische Wahrnehmung ralativ schnell gewöhnt und wurde lediglich in der Nacht als wir den offenen Pazifik kreuzen mussten auf eine härtere Probe gestellt. Die Passagiere wurden sogar freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, wann die Antiseekrankpillen, zu 500 Pesos das Stück, zusammen mit einem Drink in der Schiffsbar eingenommen werden sollten, um heftigere Brechreize bereits im Keim zu ersticken. Trotzdem waren manche Mägen bzw. Gehörgänge nicht geeignet für 6 m hohe Pazifikwellen. 

Navimag

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen