01.03.2012

Puerto Varas, 28.02. - 02.03.

Nach Pucon sind wir weiter Richtung Süden nach Puerto Varas gefahren, als letzte Bastion vor unserem Fährtrip ins wilde Patagonien. Unser Hostel, das "Casa Azul" - unter chilenisch-deutscher Führung -, war zwar mit weitem Abstand das sauberste Etablissement, das wir bisher besuchen durften, versprühte aber ungefähr so viel Charme wie Gertrudes Frühstückspension im Zentralallgäu. Überall Verbotsschilder und abgeschlossene Bücherregale, und zum Frühstück gab's Haferschleim, der auch den morgendlichen Energiehaushalt von Gästen weit über achtzig problemlos gewährleistet hätte. Von früh bis spät, man weiß nicht so genau warum, wurden die Gäste mit unterschiedlichsten musikalischen Richtungen beschallt, und begonnen wurde der Tag in der Regel mit abstrusen, sphärisch-meditativen Klängen. Weiteres Highlight der Pension war Butch, der Wachhund, bzw. das Wachkalb. Ein zweijähriger Doggenmischlingskoloss von über sechzig Kilogramm mit ausgeprägtem Spieltrip, großem Bedürfnis für zärtliche Zuwendungen und vermeintlich homosexueller Neigung. Denn ausschließlich männliche Gäste waren Ziel gelegentlicher Rammelattacken. Obwohl es die meiste Zeit geregnet hat, haben wir es doch noch geschafft ein kleines Gutwetterfenster zu nutzen, um einen Ausflug zu Wasserfällen in der Nähe des "Lago Todos los Santos" zu unternehmen, und uns wurde sogar ein fantastischer Blick auf einen der Vulkane gewährt. Die Landschaft war herrlich und hat förmlich dazu eingeladen einige Tage dem Trekking zu fröhnen, aber wir müssen weiter, denn unser heiß ersehnter nächster Programmpunkt heißt "Schiffspassage nach Puerto Natales", ins südliche Patagonien, in die Bucht der letzten Hoffnung. 


Puerto_Varas

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